Zeittafel
Die Baureihe 420 und die Stuttgarter S-Bahn
September 2000
Die Stuttgarter S-Bahn gibt nach und nach ET420-Einheiten aus der 5. Bauserie an Frankfurt ab. Diese waren durch die Anschaffung von neuen ET423 frei geworden. Einige der Einheiten waren bereits seit längerer Zeit in Frankfurt unterwegs gewesen, sie zählten jedoch noch buchmäßig zu Plochingen. Indes wartete man bei der Rhein-Main S-Bahn aber bereits wegen akuter Fahrzeugknappheit sehnsüchtig auf eine weitere Verstärkung des damals überlasteten Betriebs.
Im September 2000 gab Stuttgart sieben Einheiten an Frankfurt ab, von denen aber bereits 4 Stück seit längerer Zeit in Griesheim weilten:
420 332, 420 333, 420 334, 420 336, 420 356, 420 361 und 420 368.
10. Oktober 2000
Weitere drei Einheiten folgen dem Zug gen Rhein-Main:
420 335, 420 337 und 420 338.
November 2000
Die Baureihe 423/433 übernimmt alleine die Verkehrsaufgaben auf der S1 Plochingen - Herrenberg.
Nur die Verstärkerzüge zur HVZ zwischen Esslingen und Schwabstraße werden weiterhin von Triebwagen der Baureihe ET420 gestellt.
Dezember 2000
Am Ende einer "Kettenreaktion" zwischen drei S-Bahn-Betrieben stand die Umbeheimatung von drei ET420 nach Frankfurt. Da am 10. Dezember in München die S8 beinahe vollständig auf die neuen ET423 umgestellt wurde, benötigte man dort nicht mehr die von Plochingen ausgeliehenen Fahrzeuge der 8. Bauserie. Die zurückgekehrten neuwertigen 420er setzten nun ihrerseits ältere ET420 in Stuttgart frei, die sogleich nach Frankfurt abgegeben wurden. Es traf dabei zuerst folgende drei Einheiten:
420 342ff
420 344ff
420 346ff
Die sieben Rückkehrer aus München waren:
420 440ff
420 441ff
420 452ff
420 453ff
420 471ff
420 480ff und
420 487ff
Januar 2001
Die drei Einheiten 420 339ff, 420 341ff und 420 350ff folgen den bereits in Dezember umbeheimateten ET420 nach Frankfurt-Griesheim.
24. April 2001
Nach erfolgter Revision im Aw Nürnberg kehrt Einheit 420 449ff als erster ET420 der 8. Bauserie, bzw. erster "Schwenktürer" im verkehrsroten Gewand nach Stuttgart zurück.
Nach dem Willen von DB Regio werden ihm möglichst bald die restlichen noch nicht umlackierten Fahrzeuge folgen, denn bis Ende 2002 soll der gesamte Wagenpark von DB Regio im einheitlichen "vr" unterwegs sein.
Ein ehrgeiziges Ziel.
4. August 2001
Ein weiteres Kontingent von drei ET420 der 5. Bauserie gibt der Bh Plochingen an den Bh Frankfurt-Griesheim ab:
420 340ff
420 343ff
420 345ff
Damit hat der Bh Plochingen innerhalb von 11 Monaten insgesamt 19 Einheiten der 5. Bauserie an den Bh Frankfurt Griesheim abgegeben.
29. September 2001
Verlängerung der S2 von Flughafen nach Filderstadt.
Die unterirdische und lediglich eingleisige Strecke führt unter dem Flughafengelände hindurch und erreicht südlich des Airports den Filderstädter Ortsteil Bernhausen.
Hier endet die Strecke in einem Tunnelbahnhof am Ortszentrum.
420 432 war der führende Triebwagen des Eröffnungszugs, der zusammen mit Einheit 420 433 sich vollständig im frischen Verkehrsrot präsentierte.
Im offiziellen Eröffnungsprogramm wurde hingegen ein orange-weisser ET420 abgebildet, vielleicht auch deshalb weil orange immer noch die Hausfarbe des VVS ist.
Was den "420er-Fan" erfreute, war die Tatsache das von keiner Seite die Baureihe 423 vermisst wurde.
1. Januar 2002
Die Stuttgarter S-Bahn bezeichnet sich nun als "Verkehrsbetrieb S-Bahn Stuttgart". Anders als in den Städten Berlin, Hamburg oder München, wird die S-Bahn nicht als eigenständige Tochtergesellschaft neu gegründet. Sie bleibt weiterhin fester Bestandteil der DB Regio AG, Baden Württemberg.
Der "Verkehrsbetrieb S-Bahn" hat allerdings neue Aufgaben übernommen, die mit der S-Bahn nicht viel gemein hat. Der Bh Plochingen betreut immer mehr Regionaltriebzüge der Baureihen 425 und 426. Die Fahrzeuge zählen sich als Teil der "neuen ET-Familie", womit ihre konzeptionelle Ähnlichkeit mit der Baureihe 423 unterstrichen werden soll. Eine Umbeheimatung der Fahrzeuge in einen Betriebshof für elektrische Regionaltriebwagen steht nicht in Aussicht, da es eine solche Einrichtung in Baden-Württemberg schlichtweg nicht gibt. So fahren und pflegen Plochinger Eisenbahner (also "S-Bahner") weiterhin diese Regionalzüge.
Januar 2003
Stuttgart möchte sich um die Olympischen Spiele 2012 bewerben. Dazu wird in der gesamten Region eine Werbekampagne gestartet, die sich auch auf einige Triebzüge der S-Bahn Stuttgart niederschlägt. Statt dem gewohnten Logo des VRS (Verband Region Stuttgart) prangt an einigen Führerraumtüren auf einmal das Werbelogo der Bewerbung. Sogar Fahrzeuge in alter Lackierung werden damit beglückt. Schon am 12.April ist die Aktion mit dem vorzeitigen Ausscheiden Stuttgarts beendet. Dennoch konnten noch Monate später vereinzelt Fahrzeuge mit dem kurzen Stuttgarter Traum gesichtet werden.
Kleiner Trost:
Zumindestens bleibt Stuttgart in Besitz einer S-Bahn Baureihe die schon vorher den Namen "Olympiatriebzug" tragen durfte:
Die Baureihe 420, Vertreter einer erfolgreich gebliebenen Bewerbung - Die von München für das Jahr 1972!
1. Juli 2003
Beginn des serienmäßigen Einbaus des Fahrgastinformationssystems RAILVOX in Plochinger 420er der 7. und 8. Bauserie. Seit 1998 waren bereits 420 381 und 420 481 probeweise mit RAILVOX ausgerüstet worden.
Mit einem Radimpulsgeber am Drehgestell ermittelt RAILVOX den ungefähren Standort des Fahrzeugs und schaltet dementsprechend automatisch die passende Stationsansage. Gegenüber den in der Testphase verwendeten RAILVOX-Geräten hat die neue Version einige Modifikationen erhalten. Die neue RAILVOX Version ermöglicht den Anschluss an das von der DB AG geplante RIS.
Die Investitionen für die geplante Ausrüstung aller 420 in Stuttgart trägt alleine die Deutsche Bahn. Dies war eine Vereinbarung zwischen DB Regio und dem VRS, womit Rückzahlungen an den Besteller wegen Verspätungen abgegolten werden sollten.
20./21. September 2003
Mit dem zweitägigen Jubiläumswochenende feierten die Stuttgarter S-Bahn und der VVS bei hochsommerlichen Temperaturen ihr 25jähriges Bestehen. Am Samstagvormittag wurden die Feierlichkeiten mit einer parallelen Einfahrt dreier S-Bahn Züge in den Stuttgarter Hauptbahnhof eingeläutet. Die Einfahrt von 423 340, 420 433 und 423 306 war eine Reminiszenz an die historische Einfahrt dreier 420 zur Eröffnung der Stuttgarter S-Bahn 1978.
Nach dem am Samstag mit einem "Bahntag" die Feier sich auf das Areal des Stuttgarter Hauptbahnhofs konzentrierte, lud am Sonntag das Werk Plochingen zu einem Tag der offenen Tür ein. Zum offiziellen Fest nicht geladen waren alle verbliebenen 420er in orangener Lackierung, weder in "go" noch in "ow". Die Bahn war bemüht der Öffentlichkeit ein modernes und einheitlich verkehrsrotes Bild zu zeigen.
Bereits seit dem 13. September vermittelte eine Ausstellung im Stuttgarter Bahnhofsturm mit dem Namen "Zeitreise. Gestern. Heute. Morgen." die Geschichte der S-Bahn Stuttgart in Wort und Bild. Unter anderem wurden in einer Vitrine Modelle des Stuttgarter Vortortverkehrs seit 1933 ausgestellt: Vom ET 465 über verschiedene Varianten des ET 420 (auch in orange) bis hin zum neuen ET 423.
17. Oktober 2003
Nach eineinhalbjähriger Bauzeit wurde das zweite Gleis zwischen Renningen und Malmsheim (S6) sowie der umgebaute Haltepunkt in Betrieb genommen.
Das rund 2 Kilometer neue Gleis und der Umbau kosteten 10 Mio. EUR.
Entgegen dem üblichen Betriebsprogramm wurde 423 004 zur Eröffnungsfahrt eingesetzt.
Ironie des Schicksals: Während der Ausbaumaßnahmen verunfallte 423 005 als führende Einheit am 21.10.2002 in Renningen, der als Ersatzzug aus Plochingen heraneilte, um die Leistungen der in Weil der Stadt abgestellten 420er zu übernehmen, die durch einen Isolatorschaden an der Oberleitung zur Früh-HVZ nicht ausrücken konnten.
November/Dezember 2003
Innerhalb der letzten Wochen des Jahres 2003 verschwindet die Farbe Orange aus dem Alltagsbild der Stuttgarter S-Bahn.
In den Traditonsfarben orange und kieselgrau (go) präsentierten sich zuletzt noch die beiden Einheiten der 6.Bauserie 420 373 und 420 388. Letztere wurde Ende November in verkehrsrot umlackiert, während 420 373 zur gleichen Zeit mit seiner Orginallackierung nach Frankfurt umbeheimatet wurde.
Zuletzt trug noch 420 422 als letzter Vertreter der Ursprungslackierung aller Plochinger Schwenktürer, die Farben Lichtgrau, Lachsorange mit darunter liegenden Zierstreifen in Pastellgelb.
In gleicher Farbgebung verabschiedete sich Mitte Dezember 420 376 nach Frankfurt und schloß damit die "Orangene Epoche" in Stuttgart ab.
15. Dezember 2003
Auf allen Linien wird unter dem Motto "S-Bahn im 4/4-Takt" der im Verkehrsvertrag vereinbarte erweiterte 15 Minuten Takt in den Nachmittags und frühen Abendstunden eingeführt.
Die Takterweiterung schlägt jährlich mit EUR 500.000 Mehrkosten zu Buche.
Neben der Verdichtung des Zugangebotes installiert DB Station&Service an 16 S-Bahn Haltestellen 59 neue LCD-FIA des Ulmer Herstellers AEG MIS.
Angezeigt werden die SOLL-Daten, sowie etwaige Verspätungen über das Laufband.
22. Dezember 2003
Ein Kabelbrand am Hauptkabelstrang im Bereich des Stellwerkes Stuttgart-Zuffenhausen machte in den folgenden Tagen einen geregelten S-Bahn Verkehrs unmöglich. Die S5 pendelte nur zwischen Ludwigsburg und Bietigheim.
Januar/Februar 2004
Zwischen den S-Bahn Betrieben in München, Stuttgart und Rhein/Ruhr beginnt eine Reihe von Umbeheimatungen von Triebzügen der Baureihe 420.
Begonnen wurde damit am 26. Januar mit der Überführung der Einheiten 420 372 und 420 383 von Plochingen nach Düsseldorf, womit dort erstmals seit mehr als fünf Jahren diese Baureihe wieder auftauchte.
Am 31. Januar gab München-Steinhausen mit den Einheiten 420 427 und 420 428 die ersten Fahrzeuge der Münchner "Flughafen-Bauserie" 7a nach Plochingen ab.
Bis März folgten alle weiteren Einheiten der insgesamt 6 Fahrzeuge umfassenden Mini-Bauserie, die 1992 für den "Munich-Airport Express" aufgelegt wurde.
Anders als alle anderen Fahrzeuge der 7. und 8.Bauserie besaßen diese für den Flughafenverkehr entsprechend gestalteten Triebzüge kein Abteil der 1.Klasse.
Das Werk Plochingen lies in der Folgezeit die Mittelwagen dieser besonderen Bauserie mit einem 1.Klasse Abteil nachrüsten.
Die dazu benötigten gläsernen Trennwände wurden den bereits abgestellten Plochinger Einheiten der 5. Bauserie entnommen.
2. Mai 2004
Der VfB Stuttgart trifft im Gottlieb-Daimler-Stadion auf die Kicker von Hertha BSC. An der gleichnamigen S-Bahn Haltestelle ist dies der erste "Großeinsatz" für den neuen Außenbahnsteig am Gleis 3, welches unmittelbar nach dem Bahnhof Bad Cannstatt aus dem S-Bahn Streckengleis Richtung Esslingen ausfädelt und über das ehemalige Gütergleis des Daimler Motorwerkes Untertürkheim (ex AW Bad Cannstatt) zum Haltepunkt am Neckarstadion führt.
Am 24. April 2003 hatten die Umbauarbeiten am Haltepunkt begonnen. Die Station erhielt eine dritte Bahnsteigkante, eine behindertengerechten Zugang mittels Rampen und einem Aufzug. Die Maßnahmen für einen WM-gerechten Ausbau wurden mit 9 Mio. EUR veranschlagt.
14. September 2004
Am ÖV-Tag feiert der Verband Region Stuttgart seinen 10jährigen Geburtstag in den S-Bahn Zügen auf der S1 bis S6. Neben Gewinnspielen und Informationen über den VRS ist jeder Linie ein spezielles Thema gewidmet. Internationale Musiker auf der S3, Weingeister in der S2 oder aber Fußballer mit dem Glücksrad auf der S1.
Der VRS nimmt seit der Bahnreform 1994 als Zweckverband für den Großraum Stuttgart die Aufgaben des Bestellers von Nahverkehrsleistungen war.
Oktober/November 2004
Mit einer Millioneninvestition werden im Herbst des Jahres die Informationssysteme an den S-Bahnhöfen modernisiert.
Am 4. Oktober erfolgt auf der Stammstrecke der Ersatz der erst in den Jahren 1996/97 installierten Fallblattanzeiger durch blaue LCD-Anzeiger. Unter den Fahrgästen herrscht derweil Unmut, da auch die Uhren demontiert werden und erst am 21. Dezember 2004 neue Zeitmesser installiert wurden.
Am 9. November folgt die Umstellung der großen Anzeigetafeln im Hauptbahnhof (oben). Das charakteristische "Klappern" der Anzeigeblättchen gehört damit der Vergangenheit an. Die S-Bahn erhält am Abgang zur unterirdischen S-Bahn Station "Hauptbahnhof (tief)" eine eigene Abfahrtstafel, da auf den großen Anzeigern nur noch Regional- und Fernverkehrszüge angezeigt werden.
Zum 8. Dezember 2004 werden die neu installierten LCD-Anzeiger in der Stammstrecke und auf den Außenbahnhöfen auf die IST-Daten-Darstellung des Betriebsablaufs umgestellt.
Dadurch entfällt die bisherige Darstellung von Verspätungen über das Laufband.
Gut eine Woche später ist auch die "Zugvorschau" scharf, welche die nächsten 3 einfahrenden Züge anzeigt.
Technische Probleme sorgen jedoch in den ersten Wochen für teilweise verspätete oder unrichtige Darstellung von Zügen und Abfahrtszeiten.
12. Dezember 2004
Zum anstehenden Fahrplanwechsel dürfen die S-Bahn Triebzüge im Abschnitt zwischen Schwabstraße und Universität des Hasenbergtunnels auf der Bergfahrt nun mit 100 km/h anstatt wie bislang 80 km/h Richtung Vaihingen die 38 ‰ Steigung hinter sich lassen. Der Fahrzeitgewinn von ca. 15 % erhöhte die Pünktlichkeit in diesem Abschnitt um 3,5 %. Das EBA genehmigte diese Maßnahme, nachdem Sicherungsverbesserungen (z.B. verstärkte Brandschutztüren im Tunnel) eingebaut wurden.
4. März 2005
Mit dem verschwinden der letzten "Altbau-420" wird auch die S3 vollständig auf reinen ET423 Betrieb umgestellt.
In den letzten Wochen waren 420 nur noch vereinzelt in der HVZ auf dieser Linie anzutreffen.
Der gemischte Einsatz beider Baureihen auf der S3 dauerte etwa zwei Jahre lang an.
Seit etwa einem halben Jahr wird wochentags sogar regelmäßig ein mit der S1 verknüpfter Umlauf der S4 mit einer ET423 Garnitur bedient.
Dagegen sind weiterhin ET420 als Verstärker zur HVZ auf der S1 zwischen Plochingen/Esslingen und Schwabstraße anzutreffen.
3.April 2005
Mit dem Abschied der letzten 420 der 5.Bauserie aus Plochingen geht eine Epoche der Stuttgarter S-Bahn zuende.
Mit der Umbeheimatung von 420 349 und 420 360 nach Essen gibt es in Stuttgart keine S-Bahnzüge mit sog. "Taschenschiebetüren" mehr.
Der Fahrzeugpark verjüngt sich dadurch erheblich, sind doch die Fahrzeuge der 7.Bauserie, Baujahr 89/90, nun die ältesten Triebzüge im Plochinger Bestand.
Die seit dem Erscheinen der ersten Neubaufahrzeuge ab dem Jahre 1990 begonnene Umbeheimatung aller bis dahin in Plochingen eingesetzten 420er in andere Einsatzgebiete, ist damit endgültig abgeschlossen.
Zuletzt konnten die verbliebenen Einheiten der 5. und 6.Bauserie durch neu ausgelieferte 423 freigesetzt werden.
14. Oktober 2005
Bei einem Pressetermin am Stuttgarter Hauptbahnhof wird der frisch umgebaute 420 400 als Prototyp des ET420Plus-Programms vorgestellt. Erstmals wird dabei der Öffentlichkeit das Ausmaß der Umbaumaßnahmen sichtbar gemacht. Am auffälligsten erscheinen dabei die auf das Fahrzeugdach aufgebauten Klimaanlagen, vor allem die recht groß dimensionierten Anlagen zur Belüftung der Führerstände an den Zugspitzen. Für noch größeres Aufsehen hatten allerdings die umgebauten Spitzenlichter bei dem interessierten Publikum gesorgt. Dabei wog weniger schwer die Tatsache das die Beleuchtung auf LED umgestellt wurde, als vielmehr das der gewohnte Lampeneinsatz mit dem Spektralglas einem silberfarbenen Aufsatz mit einem wiederum aufgesetzten runden Scheinwerfer weichen musste.
Dieser vergleichbar kleine Eingriff in die Gestaltung des Frontbereichs hat für den Gesamteindruck des Fahrzeugs erhebliche Konsequenzen. Die Gestaltung der rechteckigen Scheinwerfer hatte seinerzeit bei der Entwicklung des ET420 im Hinblick auf die gewünschte Erscheinungsform einen erheblichen Stellenwert. Die Bauform und Proportion war nicht zufällig gewählt worden und zeigte mit dem Umbau zum ET420Plus wie sensibel sich gerade dieser Bereich für die Erscheinungsform des ganzen Fahrzeugs auszeichnet.
Neben diesen, für Kontroversen sorgenden Diskussionsstoff, sollen die vielen weiteren Merkmale nicht unerwähnt blieben, die zur Aufwertung des ET420 beitragen sollten. Darunter fallen solche Merkmale wie die Umstellung der Fahrgasttüren auf TAV-Betrieb (Technisch basiertes Abfertigungsverfahren) die sich u.a. durch den Einbau von Lichtschranken und neuen Türtastern kennzeichnen. Zur Erhöhung des subjektiven Sicherheitsgefühls erhielten die Prototypen 420 400 und 420 416 (letzter war noch nicht Einsatzbereit) Überwachungskameras für die Fahrgasträume, sowie Sichtfenster an den Kurzkuppelenden. Das neue Mehrzweckabteil befindet sich beim ET420Plus nunmehr von den Führerständen aus gesehen zwischen dem ersten und zweiten Türbereich. Die Gestaltung dieses Bereichs entspricht dabei weitgehend dem der Baureihe 423. Die gesamte Innenraumgestaltung wurde entsprechend dem aktuellen von DB Regio verwendeten Geschmacksmuster ausgeführt. Dabei kommen vor allem graue und weiße Farbflächen im Kontrast zu blauen Sitzpolstern zur Anwendung.
Die Ausrüstung der Fahrzeuge mit einem modernen Fahrgastinformationssystem (FIS) kann als weiteres Merkmal angeführt werden. Die Zugzielanzeiger wurden mit LCD-Anzeigen ausgestattet, und finden sich nun auch an den Wagenseiten. Das FIS im Innenraum basiert weiterhin auf das System Railvox und wurde um LCD-Innenraumanzeigen erweitert, die sich an den Rückwänden der Wagenenden befinden.
Nach dieser Präsentation machte sich 420 400 am 16. Oktober von Plochingen aus nach Wien auf um dort in der berühmten Klimakammer des "Forschungs- und Prüfzentrums Arsenal" eingehender getestet zu werden.
Am 9. November überführte 1042 001 den Triebzug nach Beendigung des Testprogramms von Wien nach Passau, von wo aus er dann mit eigener Kraft zum Aw Krefeld gelangte.
21. November 2005
420 412 und 415 werden für einen einwöchigen Hilfseinsatz nach Frankfurt-Griesheim überführt. Aufgrund der Umstellung des Frankfurter Hauptbahnhofs auf ESTW Technik, waren zeitweise erhöhte Transportkapazitäten durch verstärkte Langzugeinsätze bei der S-Bahn Rhein/Main notwenig geworden. Dies wiederum erforderte eine Verstärkung des Fahrzeugbestands für diesen Zeitraum.
Aus Plochingen wurden dafür die beiden Schwenktürer der 7.Bauserie bereitgestellt. In Frankfurt angekommen, wurden die Führerstände mit den passenden Rollbändern ausgerüstet. Am nächsten Tag gingen die beiden Einheiten gemeinsam als S7 zwischen Frankfurt M. Hbf (hoch) und Riedstadt Goddelau auf die Strecke.
Bis zum 28. November blieb es bei dem Dienst auf der Riedbahn, wobei beide Einheiten zu jeder Zeit nur zusammen eingesetzt wurden.
10. April 2006
Erster Einsatztag des ET420Plus im Fahrgastbetrieb. Um 11:23 Uhr brach in Plochingen mit 420 400 und 420 416 offiziell der Klimawandel bei der Baureihe 420 in Stuttgart an. Als S1 Verstärker ging der Vollzug auf seiner erste Reise im Fahrgastbetrieb zur Schwabstraße. Dort angekommen, wechselte der Neuling auf die S4. Der S1 Verstärkerumlauf brachte die beiden aufgemotzten ET neben dem Kurzpendel nach Esslingen auch für eine Runde auf die S5 nach Bietigheim-Bissingen. Nach einem weiteren Besuch in Marbach ging der erste Arbeitstag des ET420Plus mit einer Fahrt als Lt aus der Wendeschleife der Schwabstraße zurück nach Plochingen (Ankunft ca. 19:40Uhr).
In den darauffolgenden Wochen und Monaten blieb es bei diesem Umlaufplan. Da die beiden umgebauten Triebzüge zu diesem Zeitpunkt nicht mit den restlichen ET420 eingesetzt werden konnten, blieb es bei diesem festen Einsatzplan der sich auf die Wochentage von Montag bis Freitag beschränkte.
31. Mai 2006
Um Punkt 11.00 Uhr wurde die neue Waschanlage der S-Bahn Stuttgart in Plochingen in Anwesendheit offizieller Vertreter aus Politik, Verwaltung und Betrieb eingeweiht. Zur Demonstration der Leistungsfähigkeit der Außenreinigungsanlage, kurz ARA genannt, wurde der zu diesem Zwecke zuvor absichtlich verschmutzte 420 416 als erstes Fahrzeug durch die Waschanlage geschickt.
7,5 Millionen Euro hat die Anschaffung der neuen Anlage gekostet. Noch rechtzeitig vor Beginn der Weltmeisterschaftsspiele in Stuttgart, konnte damit die S-Bahn mit einem sauberen Wagenpark aufwarten.
Weiterführende Links zu dem Thema ARA:
Redaktionelle Beiträge von Markus O. Robold
Literaturverweis:
Broschüren und Linienpläne mit freundlicher Genehmigung des VVS
Weitere Quellen:
DREHSCHEIBE (Print und Online)
Pressemeldungen der Deutschen Bahn